Turbulente Wochen bei der "Leipziger Volkszeitung". Nachdem Chefredakteur Bernd Hilder kürzlich bei der Wahl zum neuen MDR-Intendanten scheiterte und nun nach Brüssel als Leiter des Korrespondentenbüros der Mediengruppe Madsack wechselt, steht jetzt offenbar ein deutlicher Stellenabbau auf dem Plan. Einem Bericht von "Newsroom.de" zufolge könnten bis zum Jahr 2013 bis zu 53 Arbeitsplätze verloren gehen, davon bis zu 30 in der Redaktion.

Der Plan sieht offenbar eine Pool-Redaktion vor, die von Berlin aus den Mantel-Teil für die Zeitung zuliefert. Die deutsche und internationale Berichterstattung soll von dort aus auch für die weiteren Madsack-Blätter, darunter die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" und die "Ostsee-Zeitung", beigesteuert werden, heißt es in dem Bericht. Insgesamt sollen offenbar bis zu 25 Redakteure in dem gemeinsamen Berliner Korrespondentenbüro arbeiten. Noch ist unklar, wie viele Redakteure in Leipzig bleiben werden, um weiter die regionalen Themen zu bearbeiten.

"Die Stimmung bei uns im Haus ist im Keller", zitiert "Newsroom.de" einen Redakteur der "Leipziger Volkszeitung". "Niemand weiß, wie es weitergeht. Bei uns werden Arbeitsplätze gestrichen, obwohl unser Blatt Geld verdient." Neu ist die Idee einer zentralen Redaktion für die überregionale Berichterstattung nicht: Einen ähnlichen Weg gehen bereits der DuMont-Verlag sowie die Blätter der WAZ-Gruppe. Bei der "Leipziger Volkszeitung" steht derweil bereits die nächste Entscheidung auf dem Plan: Wer die Nachfolge von Bernd Hilder antreten wird, soll noch vor Weihnachten bekanntgegeben werden. Offenbar hat Dirk Birgel, der derzeit Chefredakteur der "Dresdner Neuesten Nachrichten" ist, momentan die besten Chancen auf den Posten.