Astra hat am Freitag seine Geschäftszahlen vorgelegt und dabei auch verraten, wie viele Abonnenten sich für die umstrittene Satelliten-Plattform HD+ entschieden haben. 1,5 Millionen Haushalte nutzen demnach eine Smartcard, um RTL, ProSieben & Co. in hochauflösender Form zu empfangen - so weit die gute Nachricht für Astra. Die schlechte: Ein großer Teil der Zuschauer ist nach der einjährigen Gratis-Phase offenbar nicht dazu bereit, für ohnehin gratis zu empfangbare Programme eine HD-Obolus zu bezahlen.

Die Mehrheit dieser Haushalte befindet sich derzeit in eben jener Gratis-Phase: Zum Ende des dritten Quartals 2011 zählt Astra bislang nur rund 250.000 zahlende Kunden. Im März hatte Astra auf 114.000 Kunden verwiesen - die Zahl hat sich seither als mehr als verdoppelt. Die sogenannte Conversion-Rate liegt aktuell "bei deutlich über 50 Prozent", teilte Astra mit. Wie viele Kunden genau an Bord bleiben, ist somit unklar.

Und doch lässt sich sagen, dass sich etwa die Hälfte aller HD+-Zuschauer derzeit gegen eine Verlängerung entscheiden, die immerhin ganze 50 Euro pro Jahr kostet. Im März waren es dagegen noch knapp 70 Prozent, die für eine kostenpflichtige Verlängerung zu haben waren. Einen großen Anteil am Geschäft von Astra macht HD+ somit nach aktuellem Stand der Dinge noch nicht. Nach Steuern machte Astra indes im dritten Quartal 2011 einen Gewinn von 159,3 Millionen Euro, der über dem Wert des Vorjahresquartals in Höhe von 143,9 Millionen Euro liegt.

Unter dem Strich blieben 154,6 Millionen Euro - ein Plus von 9,4 Prozent. In den ersten neun Monaten des Jahres verzeichnete der Satelliten-Betreiber 446,7 Millionen Euro nach 332,7 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der für das dritte Quartal ausgewiesene Umsatzerlös schrumpfte dagegen leicht und lag bei 430,1 Millionen Euro. Astra nennt als Grund den Einfluss des im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum deutlich schwächeren US-Dollars. In den ersten neun Monaten ging der Umsatz von 1,287 Milliarden Euro auf 1,281 Milliarden Euro leicht zurück.

In der vergangenen Woche hatte Eutelsat dagegen einen Anstieg der Erlöse für das zurückliegende Quartal um 3,4 Prozent auf nunmehr 295,4 Millionen Euro vermeldet.