ProSiebenSat.1 hat am Donnerstag seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2011 vorgestellt. Zwar drückt den Sender nach wie vor eine immense Schuldenlast - der Wachstumskurs konnte jedoch fortgesetzt werden. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz um 8,9 Prozent auf 594,5 Millionen Euro. Das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA übertraf den Vorjahreswert um 19,5 Prozent und erreichte 163,6 Mio Euro. Der Periodengewinn nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter wuchs unter Berücksichtigung des Gewinns aus dem Verkauf der niederländischen Aktivitäten um 307,8 Millionen Euro auf 340,3 Millionen Euro.

Die Netto-Finanzverschuldung verringerte sich dadurch gegenüber dem vergangenen Jahr um 36,8 Prozent, beträgt aber weiter satte 2,075 Milliarden Euro. ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling blickt angesichts der guten Zahlen optimistisch in die Zukunft: "Wir sind auf der Zielgeraden zu einem neuen Rekordjahr. Auf unserem Weg zu einem Powerhouse für TV und digitale Unterhaltung haben wir im dritten Quartal erneut einen großen Schritt nach vorne gemacht und unsere Umsätze in allen Segmenten gesteigert." Basis der positiven Geschäftsentwicklung sei vor allem die starke Positionierung im Kerngeschäft Fernsehen.

Im deutschsprachigen TV-Segment, das zugleich das größte Umsatzsegment des Konzerns ist, erzielte ProSiebenSat.1 im dritten Quartal 2011 ein Umsatzwachstum von 6,6 Prozent auf 413,9 Millionen Euro. Die Erlöse aus TV-Werbung konnten dabei sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz gesteigert werden. Zudem habe auch die internationale Expansion von Red Arrow Wachstumsimpulse gegeben - nicht zuletzt durch die neue Show "You Deserve It!", die kürzlich vom US-Sender ABC geordert wurde.

"Künftig werden wir uns mit unseren Wachstumsinitiativen noch stärker auf die attraktiven Perspektiven in der digitalen Welt sowie im Ausland konzentrieren", sagte ProSiebenSat.1-Chef Ebeling. "Ich bin überzeugt, dass wir damit unseren profitablen Wachstumskurs weiter fortsetzen können." Stärker als das Wachstum im deutschsprachigen Raum fiel das Plus im internationalen TV-Segment aus. Dort betrug der Umsatz 102,3 Millionen Euro und lag damit 14,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Hier leisteten nach Angaben des Konzerns insbesondere Norwegen und Dänemark mit höheren TV-Werbeeinnahmen einen signifikanten Beitrag. In den osteuropäischen TV-Märkten lagen die Erlöse aufgrund der dort rezessiven Konjunkturlage allerdings unter Vorjahr.

Das Segment Diversifikation verzeichnete im dritten Quartal 2011 ein Umsatzwachstum um 13,8 Prozent auf 78,3 Millionen Euro - nicht zuletzt durch die dynamische Entwicklung des Bereichs Ventures mit dem Geschäftsmodell "Media for Revenue Share" bzw. "Media for Equity" zurück, das nach dem Prinz Umsatz- oder Unternehmensbeteiligung gegen Werbezeiten funktioniert. Zum anderen habe aber auch der Ausbau der Bereiche Video-Advertising und Online-Games zur Steigerung des Umsatzes in diesem Segment beigetragen.