Vor einigen Wochen schrieben wir über Turner in Deutschland und Hannes Heyelmann als heimlicher König des deutschen PayTV...

Ja, wir haben es gelesen. Also wenn er der König ist, bin ich die Kaiserin (lacht). 13th Street Universal ist nach Abozahlen und Marktanteilen der mit Abstand erfolgreichste PayTV-Sender in Deutschland. Wir sind der stärkste Drittsender im Sky-Angebot. Deshalb beabsichtigen wir, mit unseren Senden jetzt auch in die GfK-Messung zu gehen, weil wir als PayTV-Sender teilweise bessere Reichweiten erzielen als mancher FreeTV-Sender. 

Also auch mehr als TNT Serie oder TNT Film, wollen Sie damit sagen?

Da klaffen noch Welten zwischen uns und anderen PayTV-Wettbewerbern. Für diesen Vorsprung haben wir viel getan in den vergangenen fast 13 Jahren des Senders in Deutschland. Wir versuchen mit neuen Programmen, mit innovativer Programmierung und gezielten Marketingmaßnahmen den Sender immer weiter zu entwickeln und Maßstäbe zu setzen.

 

 

Generell scheint der Erfolg der PayTV-Sender neben Sky immer im Schatten der Entwicklungen beim Branchenprimus zu stehen...

Eine interessante Beobachtung. Es ist ja kein Geheimnis: Fast die Hälfte aller Abonnenten sieht unsere Sender nicht via Sky. Nun ist es in der Tat immer etwas zwiespältig für uns: Wir müssen in unserer Kommunikation auch schon klarstellen, dass wir eigenständig sind und nicht nur via Sky zu sehen sind. Seit unserem Start im deutschen Markt verfolgen wir konsequent unsere Multiplattformstrategie – unsere TV Marken 13th Street Universal, Syfy, The History Channel und Bio sollen maximale Verbreitung haben. Ergo sind auch KDG, Telekom, oder UPC unsere Partner und zwar in Deutschland, Österreich und der Schweiz– mittlerweile sind wir ja über fast 20 Plattformen zu empfangen. Dennoch, um Mißverständnissen vorzubeugen: Die Kollegen von Sky sind und bleiben natürlich unser wichtigster und engster Partner. Gemeinsam mit ihnen haben wir im letzten Jahrzehnt Pay-TV in Deutschland maßgeblich aufgebaut.

Was ist im PayTV-Geschäft eigentlich wichtiger: Die Verpackung oder der Inhalt?

Das Erfolgsgeheimnis unserer Sender ist einfach: Es sind zwar internationale Marken, die wir aber genau auf das deutsche Publikum ausgerichtet haben. Und das deutsche Publikum hat einen sehr eigenen Geschmack bei den Themen Science Fiction und Horror. Auf Syfy wollen unsere Zuschauer zum Beispiel eher die bekannten „Star Trek“-Serien, „Stargate“ oder „Battlestar Galactica“ sehen. Das ist in Frankreich und anderen Ländern wiederum gar nicht gefragt, aber in Deutschland war „Star Trek“ so ein großer Erfolg, dass alles aus diesem Universum und ähnliche Serien sehr gut funktionieren. Deshalb bleibt das bei Syfy auch ein sehr prominenter Programmbestandteil. Und bei 13th Street Universal sind wir in Deutschland noch ein bisschen düsterer als in anderen Ländern. Wir bedienen konsequent die Nischen, da wo wir sie auf dem lokalen deutschen Markt sehen. Trotz internationaler Marken.

Nochmal nachgehakt. Welche Rolle spielt die Verpackung? Bei 13th STREET Universal haben Sie ja erst recht spät das Rebranding umgesetzt...

Wir waren die letzten, die das neue internationale Design von 13th STREET Universal hier eingeführt haben, weil wir lokal erst kurz vor dem internationalen Rollout des Designs schon ein bisschen was verändert hatten und das sonst zu schnell aufeinander gefolgt wäre. Wir sind jetzt sehr glücklich mit der Markenoptik, die extrem hochwertig und modern wirkt. Und auch unser lokales OnAir-Team hier vor Ort leistet ganze Arbeit. Wir haben allein dieses Jahr wieder zehn Promax-Awards gewonnen für unser OnAir-Design und Marketing. Ich halte das tatsächlich für extrem wichtig: Nur wenn die internationale Vorlage vor Ort nach lokalen Anforderungen gekonnt umsetzt wird, kann man erfolgreich sein. Das gilt übrigens für das Design wie für den Einkauf und das Programm. Die Gedanken darüber machen wir uns hier mit dem Team in Deutschland - immer mit dem Ziel, dem lokalen Markt gerecht zu werden.