Vox-Chef Hoffmann bei Programm-PK© DWDL
Herr Hoffmann, ab diesem Samstag zeigt VOX wieder vierstündige Dokumentationen am Samstagabend. Sie sind mit einer zurückliegenden Sendung sogar für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Aber mal ehrlich: Musste VOX da nicht auch zu seinem Glück gezwungen werden?
 
Nein - es war von Anfang an unsere Entscheidung, vierstündige Dokumentationen so prominent zu programmieren, als klares Alternativ-Programm zum sonstigen Angebot auf dem Sendeplatz. Das war ein Wagnis, das allerdings vom Zuschauer belohnt worden ist. Wenn ein Millionen-Publikum sich am Samstagabend beispielsweise für historische Themen interessiert, dann spricht das auch für einen differenzierten Geschmack der Zuschauer, den man nie unterschätzen sollte. Um so mehr freut es uns natürlich, dass wir jetzt mit einer Samstags-Dokumentation für den Deutschen Fernsehpreis nominiert sind.
 
Nun, aber ganz ohne die bisherige Sendeverpflichtung am späten Abend wären Sie doch wahrscheinlich nicht so schnell auf diese Programmfarbe am Samstagabend gekommen oder?
 
Die Zuschauer sehen ja keine Sendeverpflichtungen. Sie sehen VOX. Dokumentationen und Reportagen gehören zu unserem Sender wie die rote Kugel. Gemeinsam mit der dctp haben wir die Erfahrung gemacht, dass ein Vierstünder mehr Wirkung zeigt als vier mal eine Stunde. Die Länge gibt uns die Möglichkeit, viele Themen aus ganz neuen Blickwinkeln zu betrachten. Aber Sie haben natürlich Recht: Die Vierstünder sind aus bestehenden Programm-Marken heraus entwickelt worden.

Mit neuer Lizenz können Sie den Sendeplatz künftig frei bestücken: Wer wird künftig für diesen Sendeplatz produzieren? Gibt es da feste Vereinbarungen?
 
Wir freuen uns sehr, dass wir mit der dctp weiter kooperieren werden. Alexander Kluge wird insbesondere für "Die große Samstags-Dokumentation" produzieren. Außerdem sind wir auch noch mit anderen Produzenten im Gespräch. Der größte Teil wird wie bisher von Spiegel TV produziert.
 
Ein Samstag zum Thema Wasser hat kürzlich durchwachsene Quoten geholt. VOX zeigte sich dennoch zufrieden. Wieviel Imagepflege steckt in diesen Programmierungen, wieviel wirtschaftliche Erwartungen?
 
Wir hatten ehrlich gesagt mit geringeren Quoten gerechnet. Insofern sehen wir die Quoten überhaupt nicht "durchwachsen". Mit 7,4 Prozent liegt der "VOX Planet Blue" über dem diesjährigen Samstagsschnitt von 7,2 Prozent. Beim Planet Blue ging es aber gar nicht so sehr um einen wirtschaftlichen Erfolg oder um überdurchschnittliche Marktanteile. Als Fernsehsender haben wir die Chance, ein Millionenpublikum anzusprechen. Daraus ergibt sich eine Verantwortung, die wir bei VOX gerne annehmen. Umweltthemen wie der Wassertag liegen uns am Herzen.