Unser Star für Oslo© NDR/ProSieben/Willi Weber
Wenn der Deutsche Fernsehpreis in diesem Jahr verliehen wird, wird es zahlreiche Neuerungen geben - eine umfangreiche Reform des Kategorien-Systems macht es möglich und soll Schwachstellen der vergangenen Jahre beheben. So wurden mehr Format-Kategorien für nicht-fiktionale Sendungen geschaffen, im Gegenzug aber viele Personal-Kategorien abgeschafft.

Und auch wenn es auch am neuen Konzept wieder Kritik gibt - möglicherweise wird die Fernsehpreis-Gala diesmal für Fernsehzuschauer deutlich interessanter. So dürfte es etwa in der Kategorie "Beste Unterhaltung" ein spannendes Rennen geben, denn mit "Unser Star für Oslo" (ProSieben/ARD) und "X Factor - Die Castings" (VOX) sind gleich zwei sehenswerte Castingshows im Rennen. Daneben darf sich auch die RTL-Comedyshow "Willkommen bei Mario Barth" Hoffnungen auf einen Preis machen.

 

Kurios ist dabei allerdings, dass Barths Show nicht in der Comedy-Kategorie zu finden ist - dort konkurriert dafür die RTL-Show "Cindy aus Marzahn & Die jungen Wilden" mit der "heute-show" des ZDF und dem BR-Comedytalk "Aufgemerkt! Pelzig unterhält sich", der im kommenden Jahr beim ZDF fortgeführt werden soll. Neu ist in diesem Jahr die Kategorie "Bestes Dokutainment", in der sich RTL mit zwei Nominierungen beste Chancen ausrechnen kann: So sind neben "Raus aus den Schulden" auch die beiden Shows "Rach, der Restauranttester" und "Rachs Restaurantschule" nominiert. Einzig die ProSieben-Sendung "Sido geht wählen" sticht hierbei etwas heraus.

Annette Frier ist Danni Lowinski© SAT.1 / Frank Dicks
In der Kategorie "Beste Serie" ist unterdessen mit "Danni Lowinski" einer der beiden Serien-Erfolge von Sat.1 vertreten. Daneben sind auch die ZDF-Serie "Klimawechsel" von Doris Dörrie und ARD-Koproduktion "Allein gegen die Zeit" nominiert. Ins Rennen um den "Besten Fernsehfilm" gehen sogar fünf Nominierte - vor allem die ARD dominiert in dieser Kategorie und ist mit den Filmen "Die letzten 30 Jahre", "Zivilcourage" und "Tatort: Weil sie böse sind" nominiert. Das ZDF hofft mit "Mörder auf Amrum" aber ebenso auf den Fernsehpreis wie Sat.1 mit seinem Film "Barfuß bis zum Hals".

Zudem ist der Sat.1-Film "Die Grenze" in der Kategorie "Bester Mehrteiler" nominiert. Die teamWorx-Produktion tritt hier gegen den RTL-Spielfilm "Vulkan" sowie die Dominik Graf-Produktion "Im Angesicht des Verbrechens" an, die vor einigen Monaten bereits bei arte zu sehen war und Ende Oktober auch im Ersten starten wird. Als "Bester Schauspieler" sind Christoph Bach für "Dutschke" (ZDF), Martin Brambach für "Barfuß bis zum Hals" (Sat.1) und Hinnerk Schönemann für "Mörder auf Amrum" (ZDF) nominiert. Weitere Nominierte sind Lars Eidinger für "Verhältnisse" (ARD) und Thomas Kretschmann, der für "Romy" (ARD) und "Die Grenze" zur Wahl steht.

Bei den Schauspielerinnen hoffen Ulrike Kriener für "Klimawechsel" (ZDF), Rosalie Thomass für "Die letzten 30 Jahre" (ARD) und Nadja Uhl für "Der Tote im Spreewald" (ZDF) auf einen Fernsehpreis. Ebenfalls nominiert ist Jessica Schwarz für ihre Rolle im ARD-Film "Romy" sowie Ulrike Krumbiegel für "Der verlorene Vater". Wenig einfallsreich ging es dagegen bei den Nominierungen der "Besten Sportsendung" zu: Dort steht der Deutsche Fernsehpreis ganz im Zeichen der Fußball-Weltmeisterschaft: Hier sind die WM-Übertragungen von ARD, ZDF, RTL und Sky nominiert.

Das ZDF führt letztlich bei den Nominierungen vor der ARD, auf den Plätzen folgen RTL als meistnominierter Privatsender vor Sat.1 mit vier Nominierungen. Über gleich zwei Nominierungen kann sich VOX freuen, wie auch ProSieben dank Sido und "Unser Star für Oslo". Eine Nominierung geht an Sky.

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