Fans bei der FIFA WM 2010Ob HD, 3D oder andere technische Neuerungen: Immer wieder schreibt sich Bezahlanbieter Sky auf die Fahnen, zu den technischen Innovationstreibern im deutschen Fernsehmarkt zu gehören. Klar, dass das Unternehmen sich da nicht lumpen lassen darf, wenn es um das vierlerorts beklagte Tröten-Problem bei der laufenden Fußball-WM geht: "Erstmals am Mittwoch, 20.30 Uhr zum Spiel Südafrika gegen Uruguay bietet Sky exklusiv eine eigene Tonoption an, über die der Zuschauer die Spiele mit spürbar reduziertem Klang der Kunststofftrompeten verfolgen kann", kündigt Sky am Mittwochnachmittag an.

Die Stadionatmosphäre gehe dabei nicht verloren, verspricht man. Mehr noch: Angekündigt wird, dass nun erstmals auch Fangesänge, die bisher im Vuvuzuela-Klang erstickt wurden, hörbar seien. Technisch steht hinter der neuen Tonoption ein Spezialfilter, den Sky gemeinsam mit seinem Produktionspartner Plazamedia entwickelt hat. Laut Unternehmensangaben lässt sich der Filter manuell nachjustieren, um so den Ton der Tröten bestmöglich zu treffen und auszufiltern.
 

 
Sky-Sportvorstand Carsten Schmid zu der neuen Technik: "Bei der Übertragung der Spiele im Fernsehen wirkt die Beschallung durch die Vuvuzelas noch intensiver als in den Stadien vor Ort. Da dies unter vielen unserer Zuschauer für Irritationen und Enttäuschung über die nicht hörbaren Fangesänge gesorgt hat, nutzt Sky die technische Möglichkeit, die Geräusche der Instrumente spürbar herauszufiltern". Der Weltfußballverband Fifa schloss ein Verbot der Vuvuzelas, die seit einigen Jahren zur südafrikanischen Stadionkultur gehören aus - es sei denn, die Instrumente würden als Wurfgeschosse genutzt.

Ein erster DWDL.de-Check während der ersten Halbzeit des Spiels Südafrika gegen Uruguay ergab, dass der Filter die Übertragung in der Tat angenehmer für die Ohren macht. Zwar sind die Vuvuzelas noch zu hören - das ist angesichts der vielen Tröten auch absolut verständlich -, allerdings: Erstmals während der laufenden WM sind tatsächlich auch Trommeln und Fangesänge zu hören, die bisher untergingen. Das wird vor allem im direkten Vergleich zur Übertragung ohne Filter deutlich. Wie laut die Vuvuzelas allerdings zu hören sein werden, wenn der Kommentator direkt im Stadion sitzt, ist bislang noch unklar. Das Spiel Südafrika gegen Uruguay wird für Sky von München aus kommentiert.

Ob auch andere Sender künftig mit diesem Filter arbeiten werden, ist bislang unklar. Am Dienstag hieß es bereits, auch die BBC arbeite an einem ähnlichen System.