Unser Star für OsloZunächst einmal gebührt Stefan Raab großer Dank: Dass er es geschafft hat, eine Castingshow ins deutsche Fernsehen zu hieven, in der Talent tatsächlich im Mittelpunkt steht, ist eine fantastische Leistung. Dass diese Sendung noch dazu bei ProSieben und im Ersten zu sehen war, lässt die Leistung fast noch grandioser erscheinen.

Denn ob man es nun in den öffentlich-rechtlichen Chef-Etagen hören möchte oder nicht: Stefan Raab war das Beste, was der ARD passieren konnte. Das seit Jahren zwischen Quiz, Volksmusik und verstecker Kamera festgefahrene Unterhaltungs-Genre bekam ausgerechnet durch den einst so skeptisch beäugten Raab eine völlig neue Facette. Nur schade, dass die Quoten von "Unser Star für Oslo" möglicherweise nicht ganz so überwältigend ausfielen, wie man sich das im Vorfeld vielleicht im Geheimen ausgemalt hatte.



Doch der erste wichtige Schritt ist Raab bereits gelungen: Der Vorentscheid, auf den die ARD im vergangenen Jahr sogar verschämt verzichtet hatte, bot wieder Relevanz. Und genau das wurde dann auch in der hochkarätigen Finalshow deutlich. Mit Jennifer Braun und der als Favoritin ins Rennen gegangenen Lena Meyer-Landrut traten zwei Kandidatinnen mit tollen Stimmen und starker Bühnenpräsenz auf. Obwohl beide gerade mal 18 Jahre alt sind, schafften sie es offenbar spielend, das Publikum zwei Stunden lang in glänzender Weise zu unterhalten.