Die Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse legte im Vorfeld der neuen Radio-MA-Zahlen, die den Radiosendern die - aufgrund der Erhebungsmethode umstrittenen - Hörerzahlen der letzten Monate bescheinigen, am Mittwoch bereits die Eckzahlen vor, die beweisen sollen: "Die Radionutzung bleibt auf einem konstant hohen Niveau". 78,6 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 10 Jahren hört demnach täglich Radio, die Hördauer liegt bei 192 Minuten. Besonders eifrige Radiohörer finden sich unter den Berufstätigen, besonders wenig Radio hören Azubis und allgemein Unter-30-Jährige.

Allerdings sind die Zahlen diesmal nicht ohne Weiteres mit den Werten der letzten MA-Erhebungen zu vergleichen, da sich erneut die "Grundgesamtheit" aller betrachteten Personen geändert hat. Bei dieser Radio-MA werden neben Deutschen und EU-Ausländern erstmals auch deutschsprachige Ausländer aus Staaten außerhalb der EU berücksichtigt. Damit steigt die Grundgesamtheit von 69,9 auf 73,7 Millionen Personen. Insgesamt sollten die absoluten Reichweiten der Sender damit nun etwas höher ausfallen als bei den letzten Erhebungen. Die genauen Zahlen werden am Mittwoch kommender Woche veröffentlicht.

Den Nicht-EU-Ausländern kommt in Deutschland eine verhältnismäßig hohe Bedeutung zu. So werden zum Beispiel die türkischen Staatsbürger in Deutschland derzeit noch nicht von der Media-Analyse erfasst. Diese Zielgruppe ist aufgrund ihrer Größe und ihrer Kaufkraft für die Wirtschaft allerdings von zunehmend großem Interesse. Die Radio-MA macht nun den Anfang, auch bei den Print- und Online-Reichweiten soll die neue Grundgesamtheit aber künftig angewendet werden. Bei der Messung der Fernsehreichweiten durch die AGF werden bis auf Weiteres nur Deutsche und EU-Ausländer berücksichtigt.