Logo: UnitymediaDie Zukunft der Satelliten-PayTV-Plattform ArenaSat, die Unitymedia einst nach dem Erwerb der Bundesliga-Rechte aus dem Boden gestampft hatte, steht weiterhin in den Sternen. Bei der Vorlage der Unitymedia-Zahlen für das dritte Quartal blieb das Unternehmen bei der Aussage, man "prüfe weiterhin alle strategischen Optionen".

Doch sofern man einen Käufer finden will, sollte man sich wohl beeilen, ehe das Angebot völlig ohne Kunden dasteht. Denn die Kündigungswelle nach dem Ende der Bundesliga-Ausstrahlung über ArenaSat in diesem Sommer ist gewaltig. Die Abonnentenzahl ging in den letzten drei Monaten noch einmal massiv um 37.000 auf nun nur noch 68.000 zurück. Und ein Ende des Schwunds mag nicht einmal das Unternehmen selbst zu prognostizieren: Man erwarte weitere Abo-Kündigungen in der Zukunft, heißt es in der Mitteilung lapidar.

Doch schon jetzt machte ArenaSat nur noch einen Mini-Umsatz von 5,4 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor sorgten vor allem die Beteiligung an Premiere sowie die Sublizenz-Gebühren des Konkurrenten, aber auch die über drei Mal so hohe Kundenzahl noch für einen Umsatz von 69,3 Millionen Euro. Das EBITDA lag im 3. Quartal nur noch bei 0,4 Millionen. Da Unitymedia derzeit auch keine großen Bemühungen erkennen lässt, das Ruder noch einmal herumzureißen, dürfte wohl kaum anzunehmen sein, dass Unitymedia ArenaSat in dieser Form noch allzu lange weiterbetreiben wird.

Anders als bei der Tochter ArenaSat läuft das Geschäft im Kabelbereich für Unitymedia weiter gut. Der Umsatz stieg leicht um drei Prozent auf 226,7 Millionen Euro, obwohl auch im Kabelbereich Umsätze durch das Ende des Bundesliga-Angebots wegfielen. Das wurde durch das starke Wachstum im Internet- und Telefonie-Bereich aber überkompensiert. 24,7 Millionen Euro setzt Unitymedia nun schon mit seinem Internet-Angebot um, 19,4 Millionen mit Telefonie-Diensten. Der Pay-TV-Bereich steuert ohne die Bundesliga nun nur noch 11 Millionen Euro Umsatz bei. Das bereinigte EBITDA stieg um 12 Prozent auf 113,4 Millionen Euro an.

Die Zahl der Kabelanschluss-Kunden ging im 3. Quartal unterdessen weiter zurück. So sank die Zahl der von Unitymedia versorgten analogen Kabelanschlüsse um 8 Prozent auf 3,247 Millionen, die Zahl der digitalen Anschlüsse stieg aber nicht ganz so stark auf nun 1,301 Millionen. Unter dem Strich blieb ein Rückgang um über 100.000 auf nun 4,55 Millionen. Die Digitalisierungsrate steigt damit langsam an und liegt nun bei 29 Prozent, zählt man die Sky-Abonnenten hinzu, ist es immerhin ein Drittel.