30 RockWären die 61. Primetime Emmy Awards in diesem Jahr ausgefallen - es hätte vielleicht niemand gemerkt. Denn am Ende einer langen Award-Nacht steht fest: In beinahe jeder wichtigen Kategorie gewann der Vorjahressieger. Neue Gesichter bzw. Überraschungen gab es wenn dann nur in der zweiten Reihe, etwa bei den Nebenrollen. Doch insgesamt waren die diesjährigen Emmy-Awards ein guter Beleg dafür, wie wenig Innovationen es zuletzt im US-Fernsehen gab. Neue Hit-Serien sind derzeit Fehlanzeige. Einziges Highlight war die Award-Show selbst, denn Gastgeber Neil Patrick Harris nahm sich angenehm zurück und konnte doch immer wieder punkten. Doch zunächst einmal zu den Gewinnern des Abends. Beste Comedyserie des Jahres ist erneut "30 Rock".

Die NBC-Serie gewann schon 2007 und 2008 und auch diesmal durfte Produzentin Tina Fey den Preis stolz in Empfang nehmen und erlaubte sich in der Dankesrede einen Seitenhieb auf die Spar-Programmierung von NBC mit der täglichen Jay Leno-Show um 22 Uhr."Thanks for keeping us on the air although we are so much more expensive than a talkshow", so Fey. Angesichts dieses Dreifach-Sieges wird sie verschmerzen, dass der Preis als beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie diesmal nicht an sie ging. Es gewann Toni Collette ("United States of Tara", Showtime). Dafür gelang "30 Rock"-Kollege Alec Baldwin das Doppel: Er wurde erneut als bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie ausgezeichnet.
 

 
Die Preise in den Nebenrollen bei Comedyserien gehen in diesem Jahr an Kristin Chenoweth ("Pushing Daisies") und Jon Cryer ("Two and a half men"). Mit der Auszeichnung für Cryer ging übrigens der Moderator des Abends, Neil Patrick Harris ("How i met your mother") leer aus. Eine sehr gute Entscheidung: Die wirklich herausragenden Musical-Einlagen von Hugh Jackman bei der diesjährigen Oscar-Verleihung erhielten den Emmy 2009 für den besten Song. Einige handwerkliche Kategorien: Der Emmy 2009 in der Kategorie Bestes Drehbuch für eine Dramaserie geht an Kater Gordon und Matthew Weiner für eine Folge der AMC-Serie "Mad Men". Die Auszeichnung für die beste Regie einer Dramaserie geht an Rod Holcomb für die finale Folge von "Emergency Room". Jeffrey Blitz bekommt einen Emmy für die Regie einer Folge der Comedyserie "The Office" und Matt Hubbard für ein Drehbuch für "30 Rock".
 
Beste Serie des Jahres ist erneut "Mad Men". Die AMC-Serie, die in Deutschland derzeit bereits beim PayTV-Sender Fox läuft, gewann schon 2008 den Preis und kann sich damit ebenfalls über ein Doppel freuen. So wie auch Glenn Close (Foto) für ihre Rolle in der herausragenden Serie "Damages", die in Deutschland bei Kabel eins leider nicht das Publikum bekam, das sie verdient hätte. Und auch Bryan Cranston, Hauptdarsteller der Serie "Breaking Bad" schafft nach 2008 den erneuten und beinahe erwarteten Sieg. Überraschendere aber nicht weniger verdiente  Auszeichnungen gab es in der zweiten Reihe: Als bester Nebendarsteller gewann Michael Emerson (Ben aus der ABC-Serie "Lost"), als beste Nebendarstellerin Cherry Jones (spielte in der 7. "24"-Staffel die US-Präsidentin) einen Emmy.