Rob VegasMan spürt so etwas wie leichte Enttäuschung, wenn man mit Rob Vegas über das Ende des Twitter-Accounts @BonitoTV spricht. Seit Monaten twitterte der WebTV-Moderator nebenbei als Harald Schmidt und gewann mit seiner offenbar sehr überzeugenden Imitation des LateNight-Zynikers über 16.500 Follower bei dem Microblogging-Dienst. Viele Medien fielen anfangs auf den Fake-Account herein und nahmen ihn später zum Anlass, um über das Phänomen Twitter und dessen lange fehlende Überprüfbarkeit der Menschen hinter den Accounts zu berichten.

Doch auch als Rob Vegas sich in einem DWDL.de-Interview als Ghostwriter von @BonitoTV zu erkennen gab, ging der Erfolg weiter. Zu treffend, zu unterhaltsam bediente Vegas offenbar das Verlangen der Web-Gemeinde nach Schmidt'scher Unterhaltung in der Sommerpause. Und als Moderator einer eigenen LateNight-Show im Web war es, wie er selbst sagt, auch eine Art Bewerbung für mehr. Doch das hatte bislang keinen Erfolg. Von der Produktionsfirma Bonito TV oder Harald Schmidt bekam Rob Vegas nie etwas zu hören. Immerhin auch nichts von den Anwälten, mag man fast sagen.
 

 
Stattdessen ließ sich der echte Harald Schmidt vergangene Woche Mittwoch bei der Pressekonferenz zu seiner neuen Sendung in Köln sehr abwertend über Twitter aus. Er beuge sich nicht dem Druck, alle zwei Minuten eine Nachricht abzusetzen und  sehe Informationen als Ware, die es nur gegen Geld gibt. Das wollte Rob Vegas nie sehen. Doch statt einem Wort des Danks oder der Anerkennung gab es dann vom Vorbild Schmidt die volle Breitseite gegen Twitter. Daraus zog Vegas, selbst vor Ort bei der Pressekonferenz in Köln, jetzt seine Konsequenzen.

Nach einigen Tagen der Überlegung und keiner weiteren Tweets über @BonitoTV kam am Montag die Miteilung "Falls Sie diese Version von Harald Schmidt mochten, so folgen sie doch dem Mann hinter den ganzen Einträgen @robvegas. Danke und ENDE." Auf DWDL.de-Nachfrage bestätigt Vegas, dass er nicht länger als Harald Schmidt twittern will. Einer der erfolgreichsten Twitter-Accounts in Deutschland findet damit sein abruptes Ende. Ab Donnerstag muss sich dann der echte Schmidt beweisen - und zeigen, dass er besser ist als das, was in wenigen Monaten über 16.500 Fans im Web fand.