Doris HeinzeIm Fall der mittlerweile geschassten NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze kommen nach und nach neue Details ans Licht. Wie der NDR am Freitag mitteilt, solll Heinze zwei nahezu identische Drehbücher aus ihrer Feder gleich zweimal an verschiedene Produktionsfirmen verkauft haben. Am Freitag-Vormittag informierte NDR-Intendant Lutz Marmor den Verwaltungsrat der Landesrundfunkanstalt darüber, dass es eindeutige Hinweise auf einen weiteren Betrug gebe.

Demnach soll Heinze im Jahr 2007 das Drehbuch für den nicht realisierten Film "Dienstage mit Antoine" unter ihrem Pseudonym Marie Funder an die Produktionsfirma AllMedia, und nach geringfügigen Änderungen unter ihrem richtigen Namen an die Firma NetworkMovie verkauft haben. Für das Verfassen und den Verkauf von Drehbüchern unter ihrem tatsächlichen Namen lag Heinze eine Nebentätigkeitsgenehmigung des NDR vor.
 

 
"Es ist schon sehr bitter, dsas die engagierte und professionelle Arbeit der NDR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter für ihr Publikum durch die schweren Verfehlungen der früheren Fernsehspielchefin überschattet wird. Dieser Fall ist auch eine herbe menschliche Enttäuschung", sagte NDR-Intendant Marmor. Derweil bescheinigt der Verwaltungsrat dem NDR "ein professionelles Krisenmanagement", sagte dessen Vorsitzender Hartmut Tölle. "Die klare Haltung und das entschlossene Handeln des NDR-Intendanten zur umfassenden Aufklärung des Sachverhalts Heinze unterstützt der Verwaltungsrat ausdrücklich", so Tölle.