Doch nicht nur der Sat.1-Zweiteiler wurde geehrt, auch die begleitende Dokumentation wurde mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Die Autoren und Regisseure Falko Korth und Thomas Riedel erhielten den Blauen Panther für die Doku "Freiheit! Das Ende der DDR". Die Begründung der Jury: "Beeindruckende Aufnahmen von Amateur-Filmen aus der DDR geben mit Original-Aufnahmen des Ost- und Westfernsehens einen überraschenden und bisher nicht gekannten Blick auf ein Stück Zeitgeschichte."
Der ZDF-Dreiteiler "Krupp" ging trotz zweier Nominierungen für Iris Berben und Benjamin Sadler am Freitagabend leer aus. Als bester männlicher Schauspieler im Film-Bereich setzte sich hingegen Ken Duken für "Willkommen zuhause" durch. "In einer Hauptrolle darzustellen, wie ein Bundeswehrsoldat vom Einsatz in Afghanistan nach einem Anschlag, bei dem sein bester Freund sein Leben verliert, nach Hause zurückkehrt und nicht mehr der ist, der er einmal war, das ist schwer genug. Ken Duken hat diese Aufgabe mit überragender Leistung nicht nur gemeistert, sondern er hat aus diesem menschlichen Drama ein faszinierendes psychologisches Stück gemacht", so die Jury.
Abseits des fiktionalen Bereichs wurde am Freitagabend auch RTL-"Restauranttester" Christian Rach mit einem Bayerischen Fernsehpreis geehrt. "Vor allem die in jeder Situation glaubwürdige, offene Herangehensweise von Christian Rach machen die Sendung zu einem amüsanten und gleichwohl informativen Highlight im deutschen Unterhaltungsfernsehen", hieß es in der Begründung der Jury. Zudem ging ein Preis an Christoph Süss, der im Bayerischen Fernsehen seit mittlerweile elf Jahren die Sendung "quer" präsentiert.
Mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten wurde diesmal Christiane Hörbiger ausgezeichnet. "Mit ihrer virtuosen, feinen Schauspielkunst, ihrem Charme und Witz prägt und adelt sie seit Jahrzehnten deutsche Film- und Fernsehproduktionen. In Christiane Hörbigers Spiel kommen darstellerische Finesse und Stärke der Persönlichkeit, höchste Kunstfertigkeit und vollkommene Natürlichkeit zusammen und schenken dem Zuschauer Sternstunden der Schauspielkunst", so die Jury. Der Sonderpreis ging an Roland Suso Richter, Regisseur des ARD-Films "Mogadischu" über die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut.
Im Reportage-Bereich kann sich ARD-Nahost-Korrespondent Richard C. Schneider über eine Auszeichnung für "Tage des Schreckens" freuen. Weitere Blaue Panther gingen an Walter Moers für "Die drei Bärchen und der blöde Wolf", Matti Bauer für "Domspatzen" und Dr. Petra Lidschreiber für "Ein Jude, der Deutschland liebte". Den Nachwuchsförderpreis erhielt Julia von Heinz für Buch und Regie beim Dokumentarfilm "Standesgemäß".