Radio Bremen, die kleinste ARD-Anstalt, steht zum Jahreswechsel ohne Intendant da. Der noch amtierende Intendant Dr. Heinz Glässgen, dessen Vertrag eigentlich noch bis in den Herbst läuft, hat zum Jahresende gekündigt - und das inmitten der für die klamme Anstalt wichtigen Verhandlungen über den ARD-internen Finanzausgleich.
"Der Rundfunkrat nimmt die Beendigung des bisherigen Vertrags zwischen Radio Bremen und Dr. Glässgen zum 31.12.2008 zur Kenntnis und bittet den Intendanten während einer Übergangszeit um die Weiterführung der Geschäfte", heißt es in einer Pressemitteilung von vergangener Woche. Ein neuer Vertrag ab dem 1.1.2009 solle "sicherstellen, dass der Intendant ohne Beeinträchtigung durch die Nachfolgefrage mit der vollen Autorität seines Amtes im Namen von Radio Bremen tragfähige Vereinbarungen abschließen kann".
Einen Autoritätsverlust hatte Glässgen zuletzt beklagt, weil bereits seit längerem nach einem Nachfolger für ihn gesucht wird. Einer Vertragsverlängerung wollte die Politik Medienberichten zufolge nicht zustimmen. Nun wird eine Findungskommission die Intendantenstelle unverzüglich ausschreiben und dem Rundfunkrat schnellstmöglich einen Vorschlag unterbreiten.