Foto: RTLNach nur wenigen Monaten verlässt Auslands-Korrespondentin Antonia Rados das ZDF wieder, bei dem sie erst im Frühjahr dieses Jahres an Bord ging, und kehrt zurück zu ihrem alten Arbeitgeber RTL. Der Schritt zurück sei nach reiflicher Überlegung erfolgt, sagte Rados dem "Tagesspiegel". Konkrete Gründe für ihren überraschenden erneuten Wechsel nennt sie jedoch nicht.

"Wir brauchen nicht herumzureden: Ich bin eine Reporterin, es ist nicht meine Art, mich aufzuspielen und zu sagen, der eine Sender ist so, und der andere ist so. Die Entscheidung ist gefallen, leicht gefallen ist sie mir nicht", so Rados zum "Tagesspiegel". So sei es ihr einziges Ziel, Reportagen zu machen. Einen Job habe sie niemandem wegnehmen wollen. Die Rückkehr zu RTL sei von ihr ausgegangen. "Die RTL-Führung, vor allem die Chefredaktion, war mir gegenüber sehr korrekt und hat meine 'Bittstellung' positiv beantwortet", so Rados.
 

 
Auch wenn sich Rados mit den genauen Gründen für ihre Rückkehr zu RTL bedeckt hält, so scheint es beim ZDF doch nicht immer glatt gelaufen zu sein. So habe sie gute Erfahrungen beim ZDF gemacht, sagt sie. "Es gibt sehr viele Kollegen in Mainz, die sehr professionell sind, mit denen ich gut zusammengearbeitet habe. Ich will aber nicht verschweigen, dass es auch andere gab", so Rados. Auf eine Generalkritik am Stellenwert, den das deutsche Fernsehen Auslandsreportagen zurechnet, so wie es Korrespondent Ulrich Tilgner bei seinem Abgang im Frühjahr übte, will sich Rados nicht einlassen. "Das überlasse ich ihm. Das soll er machen. Ich habe nicht den Überblick, ich lebe in Frankreich und kann das deutsche Fernsehen nicht ausreichend verfolgen", sagte Rados dem "Tagesspiegel".

Als eines ihrer nächsten Projekte für RTL, bei dem sie Anfang des kommenden Jahres die Arbeit wieder aufnehmen wird, nennt Rados Berichte über den Status Quo in Afghanistan. Sie wolle das Land "von oben nach unten durchfahren", um dem Zuschauer einen Überblick zu verschaffen. "Auch eine Reportage vergleichbar mit 'Feuertod' über afghanische Frauen, die sich selbst verbrennen, sollte wieder dabei sein", so Rados.