Foto: SAT.1/ Marcus MüllerDas Jahr hat kaum begonnen und schon stehen wieder die großen Preisverleihungen ins Haus. In Marl gab am heutigen Donnerstag das Adolf Grimme Institut bekannt, wer sich in diesem Jahr Hoffnung auf den Grimme-Preis machen darf, der in dem Ruf steht, Sendungen auszuzeichnen, die nur wenige Zuschauer begeistern konnte, aber in ihrer Qualität dafür um so höher einzustufen sind. In der Kategorie Unterhaltung gilt das in diesem Jahr allerdings nicht: Publikum-Hits wie "Bauer sucht Frau", "Schlag den Raab" und "Das weiß doch jedes Kind" - das zuletzt schwächelte aber einen durchaus starken Start hinlegte -, stehen auf der Nominierungsliste.

Vor allem beim krisengebeutelten Sat.1 dürfte die Freude groß sein, angesichts der Entscheidung der Nominierunngskommisssion, die aus den 653 eingereichten Vorschlägen ausgewählt hat. Es waren nicht viele Sendungen, mit denen der Sender im vergangenen Fernsehjahr auf sich aufmerksam machte - drei davon befand die Nominierungskommission allerdings für preiswürdig. Neben der Quiz-Show mit Cordula Strathmann ist auch die Serie "Pastewka" und das Special "Fröhliche Weihnachten mit Wolfgang und Anneliese" nominiert.
 


Mit je zwei Nominierungen sind bei den Privaten in der Kategorie Unterhaltung RTL und ProSieben vertreten. Bei den Kölnern ist es neben der Kuppelshow mit Inka Bause die Sitcom "Kinder, Kinder", die auf der Liste steht. Bei ProSieben darf sich neben Stefan Raab, der mit seiner innovativen Samstag-Abend-Show bereits zum zweiten Mal ins Rennen um den Grimme-Preis geht, auch das Team von "Switch Reloaded" Hoffnung machen.

Als einziger privater Vertreter sticht ProSieben zudem in er Preiskategorie Fiktion heraus. Hier ist es die Christian Ulmen-Serie "Dr. Psycho", die die Nominierungskommission für preisverdächtig hält. Ansonsten sind Fiktion und Informtion Sache der öffentlich-rechtlichen Sender. Nominiert sind unter anderem die ZDF-Reihen "KDD" und "Ijon Tichy: Raumpilot". Das Spektrum der nominierten Filme reicht von Groß-Produktionen wie dem umstrittenen ARD-Zweiteiler "Contergan" bis hin zu eher leisen ZDF-Fernsehspielen wie "Eine andere Liga" von Regisseurin Buket Alakus.

Die Kategorie Information und Kultur schließlich teilen ARD und ZDF allerdings nicht vollends unter sich auf. Neben den üblichen Ko-Produktionen mit 3sat, Arte oder dem Kinderkanal hat es in diesem Jahr mit "Wildfremd - Junge Einwanderer in Deutschland" auch DW tv eigenständig auf die Nominierungsliste geschafft.
 
Die Besondere Ehrung des deutschen Volkshochschulverbandes geht in diesem Jahr an Iris Berben. Sie erhält die Auszeichnung "für ihre so vielfältigen wie programmprägenden schauspielerischen Leistungen in nunmehr vier Jahrzehnten", aber auch für "ihr ebenso hartnäckiges wie deutlich wahrnehmbares gesellschaftlich-politisches Engagement", begründen die Stifter die Entscheidung.
 
Aus den 59 Nominierungen wählt die Jury in der Zeit vom 2. bis 7. Februar die zwölf Preisträger aus. Die Entscheidung wird am 19. März in Düsseldorf bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet dann am 4. April im Theater in Marl statt und wird in diesem Jahr von Dieter Moor moderiert.

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