Logo: DFLAm Dienstag überraschten DFL und Kirchs Mannen mit der Ankündigung einer Zusammenarbeit, die noch größer Ausfiel als erwartet. Sechs Jahre lang wird Sirius, eine Tochter von Kirchs KF 15, die Bundesliga-Rechte vermarkten und der DFL dafür insgesamt 3 Milliarden Euro an Einnahmen garantieren. Zudem wollen DFL und Kirch ein Joint Venture gründen, das künftig fertige Live-Berichterstattungen produziert. Das Ziel: Den Einstieg für Premiere-Konkurrenten erleichtern - und damit den Preis hochtreiben.

Das Modell stieß allgemein bislang aber auf wenig Gegenliebe. Journalistenverbände fürchten um die redaktionelle Unabhängigkeit, Premiere möchte kein fertiges Produkt abnehmen, sondern - verständlicherweise - selbst weiterproduzieren. Und nun kommt auch noch von Kartellamtsseite Störfeuer.


Das Bundeskartellamt kündigte gegenüber der "FAZ" an, die geplante Zusammenarbeit überprüfen zu wollen. "Wir gehen davon aus, dass Gemeinschaftsunternehmen von Kirch und DFL bei uns zur Prüfung angemeldet werden", so eine Kartellamtssprecherin. Auch der wettbewerbskonforme Verkauf der Übertragungsrechte werde vom Kartellamt überwacht werden. Das Problem hier: Kirch ist auch an EM.Sport beteiligt, das wiederum das DSF betreibt, das selbst an den Bundesliga-Rechten interessiert ist. Auch wenn Kirch einen "diskriminierungsfreien" Ablauf der Rechtevergabe verspricht, scheinen die Bedenken des Kartellamts hier nicht ganz unangebracht.