Foto: DFWViel vorgenommen hat sich die Deutsche Fernsehwerke GmbH. Im kommenden Herbst will das Unternehmen unter dem Namen Timm einen Fernsehsender für schwule Männer starten, der über alle gängigen digitalen Distributionswege und in Ballungszentren vereinzelt auch in analogne Fenstern mit allen erdenklichen Inhalten als Free-TV-Angebot verbreitet werden soll. Geboten werden sollen deutsche und internationale Lizenproduktionen, Fiction, Magazine, News, Talks, Dokus und Service. Dabei will der Sender auch auf Eigenproduktionen setzen.
 
Dabei wird man im Herbst mit vier Programmstunden täglich beginnen und will das Angebot im Laufe der ersten zwölf Monate kontinuierlich ausbauen. Im Programm sollen Klischees und Stereotypen keinen Platz haben, heißt es von Seiten des Senders. So habe man auch bewusst auf die für dieses Klientel klassischen Namenszusätze wie pink oder lila verzichtet, erklärt ein Sendersprecher auf DWDL.de-Nachfrage. Der Name fällt eher nüchtern aus. Timm stehe für "Television, Internet, Multimedia for Men", erklärt der Sender.
 


Chef des neuen Angebots wird Frank Lukas, der der Zielgruppe bereits als Moderator des Magazins "andersTrend" bei RTL bekannt sein dürfte. Lukas ist auch Gründer der Produktionsfirma South & Browse, die unter anderem für ProSieben und das ZDF nicht-fiktionale Inhalte herstellt. Hinter dem neuen Sender stehen private und institutionelle Investoren, die noch nicht näher genannt sein wollen, teilt der Sender im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de mit. Das Investitionsvolumen liege im "höherstelligen Millionenbereich".

"Wir wollen schwul nicht mehr erklären", sagt Frank Lukas über den Ansatz des Senders, der für "die Pluralität der Lebensentwürfe" stehen soll. Bereits im Ausland seien entsprechende Angebote etabliert. In der deutschen Gründung sieht man eine logische Konsequenz aus "der jahrelangen Erfahrung und den positiven Reaktionen der "andersTrend"-Zuschauer", teilen die Deutschen Fernsehwerke mit.