Während man bei der ARD weiterhin darüber nachdenkt, ob man sich die beiden Telenovelas im Nachmittagsprogramm noch lange leisten will und in den nächsten Wochen mit "Team Hirschhausen - Einfach besser leben" sowie "Leichter leben - Mit Dr. Johannes Wimmer" zwei Gesundheitsmagazine testet, ist vielleicht schon etwas in Vergessenheit geraten, dass auch für den Sendeplatz um 16:10 Uhr bislang offenbar eine zündende Idee fehlt.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte man angekündigt, die Kreuzfahrt-Reihe "Verrückt nach Meer" nach zwölf Jahren nicht mehr fortzusetzen. Stattdessen hoffte man darauf, mit dem von Steffen Henssler moderierten "Familien-Kochduell" das Publikum unterhalten zu können. Das lief allerdings mit Marktanteilen von zeitweise weniger als 4 Prozent so miserabel, dass die ARD nach vier Wochen die Notbremse zog und die restlichen Folgen nur noch vormittags versendete.

Seither stehen nachmittags nun wieder Wiederholung von "Verrückt nach Meer" auf dem Programm, die seither im Schnitt rund 650.000 Zuschauerinnen und Zuschauer pro Tag erreichten und Marktanteile von 6,6 Prozent beim Gesamtpublikum und 5,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch wenn die Marktanteile in den letzten Tagen deutliche Ausschläge nach oben zeigten und einmalig sogar ein zweistelliger Wert beim jungen Publikum erzielt wurde: Eine Dauerlösung ist das nicht.

Eine solche scheint aber auch vorerst nicht in Sicht, ab dem 29. August behilft man sich nun nämlich mit einer schon eingestellten einstigen Primetime-Serie: Dann läuft montags bis freitags um 16:10 Uhr "Um Himmels Willen" mit Fritz Wepper als Bürgermeister Wöller und Janina Hartwig als Schwester Hanna in den Hauptrollen. Los geht's mit Wiederholungen der 14. Staffel aus dem Jahr 2015. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass man bei der ARD auf den Plan verfällt, mit der einst in der Primetime sehr zuschauerreichen Serie nachmittags zu punkten: 2005 liefen schon einmal Wiederholungen der Serie auf dem Sendeplatz um 16:10 Uhr - allerdings so schlecht, dass sie nach nur drei Wochen aus dem Programm genommen wurden.

Dass es allerdings nicht generell eine schlechte Idee sein muss, alte Serienware am Nachmittag nochmal neu aufzutragen, lässt sich zur gleichen Zeit im ZDF beobachten. Dort laufen schon seit vielen Jahren um 16:10 Uhr nur Krimi-Wiederholungen. Gestern lockten die "Rosenheim-Cops" in ihrem Timeslot über ein Viertel aller Personen, die zu diesem Zeitpunkt vor dem Fernseher saßen, zum ZDF, 2,55 Millionen waren es insgesamt.