Wenn am 18. Juni im Grimaldi-Forum das 63. Monte Carlo Television Festival mit der Verleihung der Goldenen Nymphe zu Ende geht, dann dürfen auch drei deutsche Produktionen auf eine Auszeichnung hoffen. Unter den insgesamt 18 Produktionen aus zwölf Ländern finden sich im Wettbewerb nämlich auch der Film "Der Heimweg", die Serie "Helgoland 513" sowie die "Auslandsjournal"-Doku "Zerrissener Jemen - Im abgeschotteten Reich der Huthi-Miliz".

Durchaus überraschend kommt das im Falle der Fitzek-Verfilmung "Der Heimweg", die Ziegler Film für Prime Video produziert - denn ein Starttermin dafür ist noch gar nicht in Sicht, die Rede ist von Ende 2024. Es ist die zweite Fitzek-Verfilmung für Prime Video nach "Die Therapie". In dem Film spielt Sabin Tambrea Jules, der für ein "Begleittelefon" anbietet, das telefonischen Support für Frauen anbietet, um sicher nach Hause zu kommen. Bei ihm landet der Anruf der jungen Mutter Klara (Luise Heyer), die ihm erzählt, ihr sei ein Ultimatum gestellt worden: Entweder sie tötet ihren Ehemann (Friedrich Mücke) oder sie wird noch heute Nacht ermordet. Das Drehbuch auf Basis des gleichnamigen Fitzek-Romans schrieb Susanne Schneider, Regie führt Adolfo J. Kolmerer.

Ebenfalls im Fiction-Wettbewerb ist noch die letzte noch fertiggestellte Sky-Serie: Die von UFA Fiction produzierte apokalyptische Geschichte "Helgoland 513". Die Hochseeinsel ist dabei einer der letzten verbliebenen Flecken, die nicht von einer weltweiten Pandemie betroffen ist. Haken an der Sache: Die Ressourcen der Inhel reichen nur für 513 Bewohner - so sagt es zumindest die Anführerin der Insel-Bewohner. Und so muss bei jeder Geburt einer sterben. Dazu kommt eine stetige Bedrohung von außen, schließlich wollen viele auf dem Festland auf die Insel, um dem Tod zu entgehen. Die nach einer Staffel leider nicht sinnvoll abgeschlossene Geschichte entstand unter der Regie von Robert Schwentke, der auch als Showrunner, Headwriter und Executive Producer fungierte. Neben Schwentke schrieben auch Veronica Priefer, Florian Wentsch, Yves Hensel, Marcus Hug und Matthew Wilder an den Büchern.

Die beiden deutschen Produktionen treten in der Fiction gegen "Alone at Sea" aus Frankreich, die US-Serie "Elsbeth", "Little did I know" aus Schweden, "Madam" aus Neuseeland, "Night Therapy" aus Israel, "The Gathering" aus Großbritannien sowie "The Law of the Sea" aus Spanien an.

Im Bereich News & Documentaries ist die "Auslandsjournal-Doku: Zerrissener Jemen - Im Griff der Huthi-Miliz" des ZDF nominiert. Golineh Atai war dafür in einem Land unterwegs, in dem seit zehn Jahren Bürgerkrieg herrscht und in dem die Huthi-Milizen im Norden einen abgeschotteten Polizeistaat etabliert haben, in dem Unterdrückung, Vertreibung und Hunger allgegenwärtig sind und in dem Aufpasser der Staatssicherheit jeden Schritt und jede Aussage überwachen. Durch die jüngsten Angriffe auf Schiffe im Roten Meer rückte die Situation dort nun wieder stärker in den Fokus. In dem Film, der einen seltenen Einblick in dieses Land bietet, kommen sowohl Kämpfer als auch Opfer der Milizen zu Wort.

Die weiteren Nominierten in diesem Segment sind "A Family - Beyond the Age of Isolation" aus Südkorea, "Broken Dreams" aus Italien, "La Guerre de L'Info: Israel/Hamas" aus Frankreich, "Lie to me" aus Norwegen, "Mines of Death" aus dem Kongo, "Ukraine's War: The Other Side" aus Großbritannien, "Ukrainian Chronicles" aus Frankreich sowie "UVDA: Table for Eight" aus Israel.