Programme der Deutschen Welle sind in Belarus ab sofort verboten. Wer mit der Deutschen Welle zusammenarbeitet und etwa Informationen an die Redaktion weitergibt, begeht in Belarus nun eine Straftat. Das Innenministerium in Minsk hat den Ableger DW Belarus nun nämlich als "extremistische Organisation" eingestuft, wie es heißt. Das Regime des Landes sieht durch die DW-Inhalte eigenen Angaben nach die "öffentliche Sicherheit" gefährdet.



Peter Limbourg, DW-Intendant, verurteilte die Entscheidung. Er sagte: "Diese Entscheidung zeigt uns vor allem eines: Das Regime in Belarus fürchtet unabhängige Medien und tut alles, um den Menschen in Belarus den Zugang zu freien Informationen zu verwehren." Das Verbot sieht der Medienmanager als Aufruf, noch härter dafür zu arbeiten, dass Menschen auf freie Informationen zugreifen können.

Die Deutsche Welle gibt zudem zu bedenken, dass belarussische Angebote weiterhin über YouTube und Telegram abrufbar seien. DW Russian betreibt weiterhin Accounts bei X, Instagram und Facebook.

 

Das Auswärtige Amt in Berlin hat das Verbot der Deutschen Welle unter anderem via X (früher Twitter) kritisiert. Dort heißt es: " Die Machthaber in Minsk versuchen mit aller Macht, Journalist*innen & Medien einzuschüchtern & zum Schweigen zu bringen. Das Verbot der @DeutscheWelle in #Belarus ist ein weiteres Mosaikstück in Lukaschenkos Werkzeugkasten der Unterdrückung. Wahrheit lässt sich nicht verbieten." Reporter ohne Grenzen nannte den Vorgang auf X eine "Premiere für ein ausländisches Medium in Belarus". Übrigens: Auch in anderen Ländern hat die Deutsche Welle derzeit Ärger: Burkina Faso sind DW-Inhalte aktuell gesperrt.