Jörg Winger© UFA
"SOKO Leipzig" ist eine der erfolgreichsten Krimiserien in Deutschland und zudem die einzige der "SOKO"-Reihe, die in der Primetime zu sehen ist. Die 17. Staffel erreichte zwischen Oktober 2017 und Februar 2018 im Schnitt 4,49 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei 15,2 Prozent. Nun kommt es hinter den Kulissen zu einem Produzentenwechsel. So steigt Jörg Winger (Foto rechts), der die Serie seit dem Start im Jahr 2001 für die UFA begleitet, aus und übergibt an seine Kollegin Henriette Lippold. Sie wird künftig alleinige Produzentin der Serie sein, bereits seit 2004 ist sie an der Seite von Winger für die Serie tätig gewesen.

Henriette Lippold sagt zu der Veränderung: "In Zeiten der großen Krimiflut ist es eine besondere Herausforderung eine langlaufende Serie wie die 'SOKO Leipzig' stetig weiter zu entwickeln und für den Zuschauer dennoch wiedererkennbar zu halten. Unsere Hauptfiguren haben auch nach so vielen Jahren großes Entwicklungspotential, dass wir weiter ausschöpfen werden." Im Gespräch mit DWDL.de sagt die Produzentin, dass man "SOKO Leipzig" nicht nur als Ermittler- sondern auch als Familie-Serie aufgestellt habe. "Die Kommissare 'menscheln' und sind keine Superhelden, die kalt und perfekt die bösen Jungs einsperren. Wir achten stark auf die Verknüpfung von Privatem und Beruflichem, dass Konflikte jenseits des klassischen Polizeialltags vorprogrammiert sind." Diese Emotionalität und Identifizierbarkeit sei eines der Erfolgsrezepte der Serie.

Für Jörg Winger dürfte es ein emotionaler Abschied sein, war er doch schließlich sehr lange für die Serie tätig. Dennoch sagt er gegenüber DWDL.de: "Die Zeit ist reif und das Timing stimmt. Einerseits habe ich in Henriette Lippold eine Nachfolgerin, die nicht nur die DNA der Serie kennt, sondern auch eine starke Produzentin, die die Freiheit und Verantwortung nutzen wird, um gemeinsam mit Matthias Pfeifer (zuständiger ZDF-Redakteur, Anm.) bei der 'SOKO Leipzig'  den nächsten Schritt zu gehen." Andererseits, so Winger, habe er seinen Fokus in den vergangenen Jahren zunehmend auf neue Serien gelegt. Winger produzierte zuletzt unter anderem "Deutschland 86" für Amazon und arbeitet gerade an "Hackerville", einer gemeinsamen Serie von TNT Serie und HBO Europe. "Ich habe der 'SOKO Leipzig' und der gemeinsamen Arbeit mit dem ZDF wahnsinnig viel zu verdanken – und bin natürlich auch ein bisschen traurig. Dennoch ist das für mich der gute Abschluss eines sehr organischen Prozesses."

Auf Henriette Lippold wird derweil noch mehr Arbeit zukommen. Sie wird nicht nur alleinige Produzentin von "SOKO Leipzig", sie soll sich auch um den strategischen Ausbau des UFA-Standorts in Leipzig kümmern. Es sei ihr ein Anliegen, so Lippold, "Leipzig als Standort noch stärker in die filmische Wahrnehmung zu rücken". Die Region habe als Produktionsstandort erhebliche Möglichkeiten, sagt Lippold. "Dieses Potential wollen wir noch stärker nutzen, das heißt unseren Partnern ermöglichen, in der Region produzieren zu lassen. Darüber hinaus hat mit dem MDR ein wichtiger Partner der UFA seinen Sitz in Leipzig." Auch diese Zusammenarbeit will die UFA nun ausbauen.

Henriette Lippold hat Theaterwissenschaft und Alte Geschichte in Leipzig studiert und kam 2004 durch ein Praktikum zur UFA. Dort durchlief sie dann viele Stationen und arbeitete unter anderem als Assistant, Junior Producer, Producer, Produzentin und künftig eben auch als alleinige Produzentin von "SOKO Leipzig". Neben dieser Serie arbeitete Lippold zuletzt auch an anderen großen UFA-Produktionen mit, etwa an der ARD-Serie "Charité" und der RTL-Serie "Deutschland 83". 2016 verantwortete sie außerdem die Umstrukturierung der "SOKO München" (bis dahin: "SOKO 5113").