"Schlag den Henssler" ist erst seit September 2017 auf Sendung und hat doch eine schon sehr bewegte Vergangenheit hinter sich. Zunächst konnten, wie einst bei "Schlag den Raab", die Zuschauer per Telefon-Voting entscheiden, welcher Kandidat gegen Henssler antreten muss. Nach dem Quoten-Einbruch in Ausgabe zwei straffte ProSieben das Prozedere jedoch und lagerte die Kandidaten-Auswahl ins Netz aus, die Spiele in der Show begannen damit deutlich früher, weil der langwierige Auswahlprozess entfiel.

Bei der vierten Ausgabe wurde das Online-Voting dann allerdings abgebrochen, ProSieben hatte Anzeichen einer Manipulation entdeckt. In der nun am Samstag kommenden, fünften Ausgabe werden die Zuschauer gar keine Rolle mehr spielen: Der Kandidat, der gegen Henssler antritt, wird in einem Qualifikationsspiel ermittelt. Eins haben allerdings alle vier bislang gezeigten sowie die eine noch ausstehende Ausgabe von "Schlag den Henssler" gemeinsam: Kandidatinnen? Fehlanzeige.

Alle Kandidaten, die bislang in den Shows vorgestellt wurden, waren männlich, keine einzige Frau schaffte es überhaupt in die Auswahlrunde - auch am kommenden Samstag ist das nicht anders. Es erscheint kurios. Ja, auch bei "Schlag den Raab" waren die weiblichen Teilnehmer stets deutlich in der Unterzahl, fanden aber immerhin mehr oder weniger regelmäßig statt, auch wenn es immer mal wieder Ausgaben ohne Frauen gab.

ProSieben-Sendersprecher Christoph Körfer sagt dazu: "Egal ob Mann oder Frau: Wer sich für ‚Schlag den Henssler‘ bewirbt, durchläuft ein umfassendes Auswahlverfahren. Nur wer sich gegen seine Konkurrenz durchsetzt, erhält am Ende die Chance, als Kandidat oder Kandidatin in die Show eingeladen zu werden." Das heißt wohl konkret: Sämtliche Frauen, die sich bislang um eine Teilnahme an der Show beworben haben, waren einfach zu schlecht.

Es ist durchaus verständlich und auch wünschenswert, dass man bei ProSieben und Brainpool echte Gegner für Steffen Henssler will - und kein Fallobst. Wettkämpfe auf Augenhöhe machen die Show schließlich spannend. Dass es bei der Bandbreite an Spielen aber nicht einmal eine einzige Frau gegeben haben soll, die geeignet wäre, um gegen Henssler anzutreten, erscheint hinterfragenswert. ProSieben-Sprecher Christoph Körfer sagt: "Wir freuen uns weiterhin über Bewerbungen von Frauen, die es mit Steffen Henssler aufnehmen wollen."