Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Laut François Werner, der die Seite "Tatort-Fundus" betreibt, gab es am 1. Mai 2018 einen neuen Rekord: Erstmals waren gleich acht "Tatort"-Wiederholungen an einem einzigen Abend im deutschen Fernsehen zu sehen, aufgeteilt auf insgesamt fünf Dritte Programme. Beteiligt haben sich an diesem absurden "Tatort"-Overkill der Bayerische Rundfunk mit gleich drei Filmen der Reihe, der Hessische Rundfunk, der Norddeutsche Rundfunk, der Rundfunk Berlin-Brandenburg und der Westdeutsche Rundfunk mit zwei Filmen.

Die Nase vorn im absurden "Tatort"-Wettkampf hatte dabei der NDR, der vorsichtshalber lieber kein Team aus dem eigenen Verbreitungsgebiet zeigte, sondern mit dem Münster-"Tatort: Herrenabend" auf Nummer Sicher ging. 1,09 Millionen Zuschauer sahen hier ab 21:45 Uhr zu, das sorgte für einen Marktanteil von 3,7 Prozent beim Gesamtpublikum, 1,1 Prozent waren es bei den 14- bis 49-Jährigen.

Platz 2 ging an den WDR, der um 21:45 Uhr das Kölner Team mit "Direkt ins Herz" ins Rennen schickte und damit 580.000 Zuschauer einsammelte. 2,0 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, 0,6 Prozent waren es bei den 14- bis 49-Jährigen. Dagegen war der HR mit seinem Frankfurter Team völlig chancenlos: "Weil sie böse sind" kam um 21:45 Uhr mit 220.000 Zuschauern nicht über 0,8 Prozent Marktanteil beim  Gesamtpublikum hinaus, gerade mal 0,2 Prozent waren es bei den 14- bis 49_Jährigen. Der RBB startete etwas später erst um 22:15 Uhr mit einem Berliner "Tatort", die "Tatort"-Claims waren da aber wohl eh schon abgesteckt. Mehr als 200.000 Zuschauer fanden sich daher nicht mehr. 0,9 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, 0,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Das BR Fernsehen war als einziger Sender schon um 20:15 Uhr gestartet und zeigte drei "Tatorte" mit Gustl Bayrhammer aus den 70ern - und hatte dafür mit dem 25. Todestag des Schauspielers zumindest einen nachvollziehbaren Grund. 770.000 Zuschauer hatten den ersten der drei Filme eingeschaltet, ab 22:07 Uhr waren 390.000 Zuschauer beim zweiten Film dabei, ab 23:24 Uhr sahen sich 210.000 Zuschauer den dritten Film an. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag zwischen 1,5 und 2,2 Prozent. Am späten Abend zeigte dann auch der WDR noch einen weiteren "Tatort"-Klassiker, hier mit Schimanski aus den 80ern. 320.000 Zuschauer sahen zu, 2,5 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;