Das Erste hat eine Miniserie produzieren lassen, die aus vier 90-Minütern besteht. Um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen, hofft der Sender auf Rückenwind durch den "Tatort": Die erste Folge von "Das Verschwinden" - so der Titel der Produktion - wird am Sonntag, den 22. Oktober um 21:45 Uhr ausgestrahlt. Eine Woche später gibt es die zweite Folge zu sehen, ehe die beiden weiteren Teile am 30. und 31. Oktober ebenfalls um 21:45 Uhr gezeigt werden. In acht aufeinanderfolgenden Handlungstagen wird die Suche einer alleinerziehenden Mutter nach ihrer 20-jährigen Tochter erzählt.

"Mit einer dichten Programmierung wollen wir dem spannenden Handlungsstrang gerecht werden", sagt ARD-Programmdirektor Volker Herres, der sich zugleich darüber freut, dass "Das Verschwinden" die erste große TV-Produktion von Kinoregisseur Hans-Christian Schmid ist. "Zeigt es doch, dass Das Erste für außergewöhnliche Serienprojekte einmal mehr auch erfolgreiche Kinoregisseure zu gewinnen vermag: wie Tom Tykwer für 'Babylon Berlin' oder Sönke Wortmann für 'Charité'."

Schmid, der auch als Drehbuchautor und Produzent fungiert, zeigte sich schon anlässlich des Drehstarts vor einem Jahr zufrieden: "Was mich an 'Das Verschwinden' reizt, sind zwei Dinge. Zum einen, eine Ermittlergeschichte zu erzählen, in deren Mittelpunkt jemand steht, der keine Ahnung hat, wie man das macht. Eine starke Frauenfigur - eine Art Erin Brockovich - also jemand, der auf sich selbst zurückgeworfen und überfordert ist, und aus dieser Situation heraus eine große Entschlossenheit entwickelt. Zum anderen, dass uns der große Erzählbogen einer Miniserie ermöglicht, über die Krimispannung hinaus das Portrait mehrerer Familien in einer Kleinstadt zu zeichnen."

Und darum geht es im Detail: In einer Kleinstadt nahe der tschechischen Grenze verschwindet die 20-jährige Janine Grabowski (Elisa Schott). Weil viel davon ausgehen, dass sie klammheimlich der Provinz den Rücken kehren wollte, verschwindet die Vermisstenanzeige schnell in den Akten der Polizei. Nur ihre Mutter Michelle (Julia Jentsch) ist überzeugt, dass Janine etwas zugestoßen sein muss. Weil sonst niemand an ein Verbrechen glauben mag, sieht sie sich gezwungen, sich auf eigene Faust auf die Suche zu machen. Je mehr sie über ihre Tochter und deren Umfeld in Erfahrung bringt, desto stärker stellt sich ihr die Frage, wie sehr ihr eigenes Verhalten in der Vergangenheit dazu beigetragen hat, ein Netz aus Lügen und Geheimnissen zu spinnen, in dem Janine nicht das einzige Opfer bleibt.

Neben Julia Jentsch und Elisa Schott stehen Sebastian Blomberg, Nina Kunzendorf, Johanna Ingelfinger, Saskia Rosendahl, Martin Feifel, Mehmet Atesçi, Godehard Giese und Stephan Zinner in weiteren Hauptrollen vor der Kamera. Es handelt sich um eine Ko-Produktion der 23/5 Filmproduktion (Produzenten: Britta Knöller und Hans-Christian Schmid), Mia Film (Ko-Produzenten: Michal Pokorný, Zbyněk Pippal) und ARD Degeto, BR, NDR und SWR. Nach der Ausstrahlung der vier 90-Minüter ist anschließend auch die Form von acht 45-Minütern für die Dritten Programme geplant.