Ab der kommenden Bundesliga-Saison sind die Spiele von Bayern, Dortmund & Co. nicht mehr komplett exklusiv bei Sky zu sehen. Dafür hat das Kartellamt gesorgt, als es eine Vergabe sämtlicher Rechte an einen einzigen Bieter verbot (Alleinerwerbsverbot). Das brachte schließlich Discovery ins Spiel, das sich ein kleines Paket sicherte. So sind künftig sämtliche Freitagsspiele bei Eurosport im Pay-TV zu sehen, hinzu kommen die Partien, die künftig mehrfach pro Saison sonntags um 13:30 Uhr sowie montags um 20:30 Uhr angepfiffen werden. Sky ging rechtlich gegen die Entscheidung des Kartellamts vor, wird damit nun aber wohl scheitern.

Wie die "FAZ" nun nämlich berichtet, hat der Vorsitzende Richter am Oberlandesgericht Düsseldorf, Jürgen Kühnen, in einer mündlichen Verhandlung ganz klar Stellung bezogen und gesagt: "Wir sehen alles anders als Sie." Zudem soll er in Richtung Kartellamt signalisiert haben, bei der nächsten Ausschreibung der Rechte den Wettbewerb noch weiter zu öffnen. Das endgültige Urteil wird am 24. Mai erwartet.

Gegenüber der "FAZ" erklärte ein Sky-Sprecher, dass man noch nicht entschieden habe, ob man im Falle eines negativen Urteils in Revision gehen werde. Im vergangenen Sommer erklärte das Medienunternehmen, "dass das vom Bundeskartellamt geforderte Alleinerwerbsverbot kartellrechtlich nicht notwendig und zudem in seiner konkreten Ausgestaltung rechtswidrig" sei. Darüber hinaus entspreche die Auffassung des Bundeskartellamtes zur Abgrenzung des Pay-TV-Marktes nicht dem, wie die Märkte sich real darstellen würden, so Sky damals. Doch offenbar sehen die Richter das derzeit anders.

Unklar ist zudem weiterhin, ob Sky ab der kommenden Saison auch weiterhin mit dem Spruch "Alle Spiele, alle Tore" werben kann. Denn eigentlich wären auch die Eurosport-Partien streng genommen über die Sky-Plattform zu sehen: Als sich Discovery und Sky Anfang des Jahres aber auf eine Fortführung der Zusammenarbeit einigen konnten, wurden die Bundesliga-Spiele bewusst ausgeklammert (DWDL.de berichtete). Über die Sublizenzen wird derzeit verhandelt, Ausgang ungewiss.

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