Was lange währt, wird endlich gut: Im März 2014 hat das Bundesverfassungsgericht die Bundesländer dazu aufgefordert, die Anzahl der staatsnahen Mitglieder in den Sendergremien des ZDF auf maximal ein Drittel zu begrenzen. Drei Monate später reagierte die Politik und erklärte, man wolle die Forderung umsetzen (DWDL.de berichtete). Doch erst in diesem Jahr werden die Veränderungen auch tatsächlich sichtbar. So konstituiert sich der ZDF-Verwaltungsrat am 30. Juni und tritt dann erstmals in neuer Zusammensetzung auf.

Von jetzt 14 gibt es dann nur noch 12 Mitglieder. Nun hat der ZDF-Fernsehrat in seiner Sitzung am Freitag gemäß des Staatsvertrags acht Mitglieder des Verwaltungsrats gewählt. Demnach werden Gabriele Beibst, Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Reinhard Göhner, Peter Heesen, Michael Sommer, Martin Stadelmaier, Barbara Thomaß und Birgitta Wolff in das höchste Sendergremium einziehen. Ihre Amtszeit beträgt fünf Jahre. Vier weitere Verwaltungsratsmitglieder kommen noch hinzu, sie werden allerdings von den Ministerpräsidenten der Länder berufen. Damit beschränkt sich der neue Verwaltungsrat auf ein Drittel staatsnahe Mitglieder - wie vom Bundesverfassungsgericht gefordert.

Marlehn Thieme, die Vorsitzende des Fernsehrates, erklärte im Anschluss die Wahl: "Die heutige Verwaltungsratswahl erfolgte erstmals öffentlich und transparent. Ich freue mich, dass es dem Fernsehrat auf Anhieb gelungen ist, nach der Vorstellung aller Kandidatinnen und Kandidaten acht vielfältig kompetente und erfahrene Mitglieder für den Verwaltungsrat zu wählen." Der Verwaltungsrat des ZDF überwacht die Arbeit des Intendanten, vor allem in Haushaltsfragen. Zudem beruft das Gremium nach dem Vorschlag des Intendanten sowohl Programmdirektor, Chefredakteur als auch den Verwaltungsdirektor.