Weil beim Deutschen Fernsehpreis zahlreiche Werkkategorien weggefallen sind, hob die Deutsche Akademie für Fernsehen vor einigen Jahren einfach ihren eigenen Fernsehpreis aus der Taufe. Am Samstagabend fand im Filmforum NRW des Kölner Museum Ludwig nun schon die vierte Verleihung statt. Die rund 800 Mitglieder der Akademie hatten vorab in 21 Kategorien aller kreativen Gewerke ihre Sieger bestimmt. Die meisten Preise gingen dabei an die sehenswerte Trilogie "Mitten in Deutschland: NSU" - in gleich drei Kategorien setzte sich das ARD-Drama durch.

So wurden Gabriela Sperl, Max Wiedemann, Quirin Berg und Sophie von Uslar als beste Produzenten geehrt, Christian Schwochow bekam den Preis in der Regie-Kategie. Auch in der Kategorie Casting gab es eine Auszeichnung: Hier erhielt Ulrike Müller den Fernsehpreis der Akademie. Das beste Drehbuch schrieb nach Ansicht der Mitglieder Magnus Vattrodt - er bekam den Preis für den ZDF-Film "Ein großer Aufbruch". Das beste Szenenbild steuerte Lars Lange bei "Ku'damm 56" bei. In der Kategorie Fernseh-Unterhaltung können sich indes Tim Mälzer und Sven Steffensmeier freuen, die für den Vox-Erfolg "Kitchen Impossible" geehrt wurden.

Als bester Hauptdarsteller erhielt Nicholas Ofczarek den Preis für seine Rolle im "Tatort: Die Geschichte des bösen Friederich", beste Schauspielerin wurde Dagmar Manzel, die in der ARD-Tragikomödie "Besuch für Emma" eine Kassiererin verkörperte. Bevor die Preise vergeben wurden, wies Gerhard Schmidt von der Deutschen Akademie für Fernsehen darauf hin, dass die Arbeitsbedingungen der Kreativen durch quotenfixierte Programmplanung erschwert würden. Zugleich forderte die Akademie mehr Transparenz bei der Verwendung der Rundfunkabgaben und die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen bei jedem Produktionsauftrag.

Alle Gewinner des Akademie-Fernsehpreises

Bildgestaltung
Jakub Bejnarowicz für "Auf kurze Distanz"

Casting
Ulrike Müller für "Mitten in Deutschland: NSU – Die Opfer – Vergesst mich nicht"

Dokumentarfilm
Birgit Schulz & Luzia Schmid für "Zum Glück Deutschland – Ein anderer Blick auf unser Land"

Drehbuch
Magnus Vattrodt für "Ein großer Aufbruch"

Fernseh-Journalismus
Rainald Becker & Christian H. Schulz für "Schattenwelt BND – Wie viel Geheimdienst braucht Deutschland?"

Fernseh-Unterhaltung
Tim Mälzer & Sven Steffensmeier für "Kitchen Impossible"

Filmschnitt
Claus Wehlisch für "Polizeiruf 110 – Und vergib uns unsere Schuld"

Kostümbild
Wiebke Kratz für "Leberkäseland"

Maskenbild
Astrid Weber & Hannah Fischleder für "Die Akte General"

Musik
Christoph Zirngibl für "Neben der Spur – Amnesie"

Produzent
Gabriela Sperl & Max Wiedemann & Quirin Berg & Sophie von Uslar für
"Mitten in Deutschland: NSU – (Die Trilogie)"

Redaktion / Producing
Sascha Schwingel & Stefan Kruppa & Till Derenbach für "Der Fall Barschel"

Regie
Christian Schwochow für "Mitten in Deutschland: NSU – Die Täter-Heute ist nicht alle Tage"

Schauspieler-Hauptrolle
Nicholas Ofczarek für "Tatort – Die Geschichte vom bösen Friederich"

Schauspieler-Nebenrolle
Björn Meyer für "Der Tatortreiniger – Pfirsichmelba"

Schauspielerin-Hauptrolle
Dagmar Manzel für "Besuch für Emma"

Schauspielerin-Nebenrolle
Stephanie Japp für "Das Programm"

Stunt
Ronnie Paul für "Zum Sterben zu früh"

Szenenbild
Lars Lange für "Ku´damm 56"

Tongestaltung
Eric Rueff & Frank Mareite & Stefan Kolleck & Malte Zurbonsen für "Weinberg"

VFX / Animation
Denis Behnke für "Starfighter – Sie wollten den Himmel erobern"