BundesligaDie Deutsche Fußball-Liga kann mit dem Verkauf der Bundesliga-Rechte beginnen. Sky wird Zukunft aber nicht mehr sämtliche Rechte erwerben können - und doch wird man in Unterföhring mit den Auflagen des Bundeskartellamts aber wohl ganz gut leben, weil es letztlich nur um rund 100 Spiele geht, für die ein weiterer TV-Partner die Streamingrechte erwerben kann. Im Fernsehen könnte Sky demnach auch weiterhin alle Spiele zeigen - sofern man sich denn im Poker durchsetzt. Man sehe es "angesichts der von Ligaverband und DFL vorgeschlagenen Paketstruktur als ausreichend an, wenn künftig - je nachdem, ob alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung umfasst sind - zwischen 30 und 102 attraktive Bundesligaspiele zusammen mit umfassenden Möglichkeiten zur Highlight-Berichterstattung von einem alternativen Bieter erworben werden", erklärte das Kartellamt am Montag.

Kartellamtspräsident Andreas Mudt: "Wir haben Wert gelegt auf Regelungen, die sicher stellen, dass im Ergebnis mehr als ein einziger Bieter die Live-Rechte erwirbt. Solange nur ein Inhaber der Live-Rechte am Markt ist, birgt dies die Gefahr, dass der Innovationswettbewerb - insbesondere der von internetbasierten Angeboten - beschränkt wird. Wie die Erfahrungen aus anderen Ländern - zum Beispiel England - zeigen, führt ein solches Modell meist nicht dazu, dass der Verbraucher am Ende mehr als ein Abonnement benötigt, um alle Spiele sehen zu können. So können sich die Rechteinhaber gegenseitig auch Unterlizenzen einräumen. Daneben dürfte es aber auch Angebote geben, die nur einen Teil der Live-Spiele umfassen."

Für die Tatsache, dass das Bundeskartellamt kein noch weitergehendes Alleinerwerbsverbot gefordert hat, spielte nach Angaben der Wettbewerbshüter insbesondere auch die relativ starke Stellung des frei-empfangbaren Fernsehens in Deutschland und des dort etablierten frühen Sendeplatzes der zeitnahen Highlight-Berichterstattung eine Rolle, den das Vermarktungsmodell der DFL weiterhin in dem bekannten Format vorsieht. Außerdem sei zu berücksichtigen gewesen, dass sich Sport-Live-Berichterstattung im Internet derzeit noch in der Entwicklung befindet und bislang noch kein großes Publikum erreicht.

Anke SchäferkordtSchon im August bezeichnete DWDL.de den Kölner Sender RTL als "Underdog im nächsten Bundesliga-Poker". Nun hat RTL-Chefin Anke Schäferkordt ihr grundsätzliches Interesse bestätigt: "Ja, wir hätten gerne mehr Sportrechte, aber nicht um jeden Preis", sagte sie der "Welt am Sonntag". Sport sei zwar "nicht der Treiber des finanziellen Erfolg", stärke aber die Marke eines Senders nachhaltig. Die Bundesliga sei spannend, aber auch teuer. Ob RTL tatsächlich für die Rechte mitbieten wird, hänge von den angebotenen Paketen ab. Mit Fußball-Übertragungen hatte der Sender zuletzt gute Erfahrungen: Die EM-Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft sorgte für starke Quoten, die über den Erwartungen des Senders lagen.

ARD ZDFARD und ZDF stellen heute in Hamburg ihre Teams für die Fußball-Europameisterschaft vor. Während das ZDF vor allem auf Talkrunden setzt, in denen Oliver Welke und Oliver Kahn wechselnde Gesprächspartner zur Seite gestellt bekommen, senden Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl fürs Erste abends immer aus dem Stadion. Die Nachmittagsschiene der ARD werden Alexander Bommes und Arnd Zeigler zusammen übernehmen, die Nachberichterstattung am späten Abend übernimmt Reinhold Beckmann. Weitere Informationen zu den EM-Teams der beiden Sender lesen Sie später bei DWDL.de.

Servus TV Auch wenn sich Servus TV in Deutschland vom Eishockey verabschieden wird - eine generelle Abkehr von der Sportart steht offenbar nicht an. In Österreich wird der Sender jedenfalls auch in Zukunft die Erste Bank Eishockey Liga zeigen. Servus TV sicherte sich für die kommenden drei Spielzeiten plus Option auf zwei weitere Jahre die exklusiven Free-TV-Übertragungsrechte an der Liga. Geplant sind bis zu 40 Partien pro Saison. Unterdessen ist Sky als neuer Partner mit an Bord: Im Pay-TV sollen auf Sky Sport Austria in den nächsten fünf Jahren über 50 Spiele pro Jahr übertragen werden. Sky übernimmt zudem die Produktion von Highlight-Clips, die eine ausführliche News-Berichterstattung im nationalen Fernsehen ermöglichen.

Sport in Zahlen

EurosportDas Eintagesrennen Paris - Roubaix blickt inzwischen auf eine über 100-jährige Tradition zurück - und fand am Sonntag bei Eurosport 1 viele Fans. 220.000 Zuschauer waren bei der mehr als sechsstündigen Live-Übertragung des Radsport-Klassikers im Schnitt dabei. Damit verzeichnete der Sportsender einen überzeugenden Marktanteil von 1,7 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Übertragung mit 1,0 Prozent im grünen Bereich. Bei Sport1 war unterdessen zur Mittagszeit einmal mehr auf den "Doppelpass" Verlass, der die Millionen-Marke nur knapp verpasste. 960.000 Zuschauer sahen den Fußball-Talk, der Marktanteil belief sich beim Gesamtpublikum auf stolze 8,1 Prozent und fiel auch beim jungen Publikum mit 6,0 Prozent überzeugend aus.

SkySky hat am vergangenen Wochenende nur knapp einen neuen Saison-Bestwert in der Fußball-Bundesliga verfehlt: Mit 700.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren verzeichneten Einzelspiele und Konferenz am Nachmittag einen starken Marktanteil von 16,9 Prozent in der Zielgruppe. Das waren noch einmal über zwei Prozentpunkte mehr als in den vergangenen beiden Wochen. Insgesamt schalteten 1,37 Millionen Zuschauer ein. Die Quoten vom Derby zwischen Schalke und Dortmund liegen leider bislang noch nicht vor. Die "Sportschau" im Ersten bewegte sich indes am Samstag auf gewohntem Quoten-Niveau: Fünf Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 24,0 Prozent wurden am Vorabend erzielt.

Was noch zu sagen wäre...

Großer Auftritt des Abstiegsgespenstes bei Sky-Moderatorin Esther Sedlaczek

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