Der Hashtag #Pro7boykott hat am Freitag auf Twitter die Runde gemacht und befindet sich auch einen Tag später noch ganz oben in den Deutschland-Trends des sozialen Netzwerks. Auslöser für den Shitstorm, gegen den ProSieben zu kämpfen hat, ist dabei nicht etwa das Programm des Senders, sondern eine sexistische Beleidigung von "taff"-Moderatorin Rebecca Mir und die Ankündigung von Konsequenzen.

Ein Twitter-Nutzer hatte ProSieben am Freitag ein Foto der Moderatorin geschickt, versehen mit der wahrlich unhöflichen Frage: "Was ist das denn fürne Fiqqhure?" Daraufhin hatte der Sender öffentlich angekündigt, den Nutzer sowohl bei Twitter als auch bei der Staatsanwaltschaft zu melden - eigentlich ein nachvollziehbares Vorgehen. Bei zahlreichen Twitter-Nutzern stieß dieses Vorgehen allerdings auf überraschend wenig Verständnis.

"Ich finde es lächerlich von Pro7 das die wegen beleidigen im Internet jemanden Anzeigen. Das ist low", schrieb einer von ihnen in nicht gerade perfektem Deutsch, woraufhin ProSieben entgegnete: "Ja. Im Internet darf jeder Sesselpupser alles. Beleidigen, mobben, haten. Nicht." Inzwischen ist der Nutzer des beleidigenden Ursprungs-Postings übrigens tatsächlich von Twitter gesperrt worden, was man bei ProSieben wohl mit einiger Genugtuung zur Kenntnis genommen hat.

"Wer eine ProSieben-Moderarorin im Netz sexistisch angeht und beleidigt, muss mit Konsequenzen rechnen", stellte ProSieben-Sprecher Christoph Körfer am Samstag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de klar. "Das hat der @ProSieben-Account klar gesagt. Twitter Deutschland hat sehr schnell reagiert, und den Nutzer gesperrt. Das hat einer lautstarken Minderheit nicht gefallen. Von einer großen Mehrheit, insbesondere von Frauen, haben wir extrem positives Feedback für unsere klare Haltung bekommen."

Noch in der Nacht bat der Sender seine über 1,5 Millionen Follower um Entschuldigung für die zahlreichen Tweets zu dem Vorfall und warb um Verständnis: In Zeiten wie diesen müsse man schließlich überall Haltung zeigen.

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