Vor fast genau zwei Jahren kündigte Fernsehmacher Hendrik Hey einen eigenen "Welt der Wunder"-Spartensender an - einen genauen Fahrplan bis zum Sendestart nannte er allerdings nicht. Nun geht plötzlich alles ganz schnell: Bereits am Mittwoch - und damit pünktlich zu den Medientagen München - wird Welt der Wunder TV über Astra seinen Sendebetrieb aufnehmen. Zudem soll der Kanal sukzessive auch in die Kabelnetze eingespeist werden. Welt der Wunder TV ist als Free-TV-Sender geplant, der rund um die Uhr eine Mischung aus Dokumentationen, Reportagen, Magazinen und Beiträgen ausstrahlt.

Für das kommende Jahr sind zudem neue Formate in Vorbereitung heißt es. "Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei der BLM bedanken, die uns bereits vor vielen Jahren die Genehmigung erteilt und uns stets motiviert hat, den Schritt vom Produzenten zum TV-Sender zu wagen", so Hendrik Hey, Produzent und Programmdirektor von Welt der Wunder TV. Nun gehe "ein Traum in Erfüllung", sagte er. "Endlich können wir konsequent daran arbeiten, unseren Zuschauern Wissen zu vermitteln und ihnen das Rüstzeug gegen, um an den unglaublich spannenden Entwicklungen unserer Zeit aktiv teilzunehmen."

Weil Welt der Wunder TV frei empfangbar ist, muss Hey nun auf Werbekunden-Fang gehen. "Wir brauchen die Werbeindustrie, um wachsen zu können und hoffen auf deren Unterstützung. Ich bin sehr davon überzeugt, dass sich auf Welt der Wunder TV die richtigen Zuschauer für Markenartikler finden werden. Moderne, markenorientierte Menschen, die sich für Qualität begeistern, aufgeklärt und selbstbewusst sind und natürlich offen für alles Neue." Als Claim des Senders fungiert der Satz "Endlich was Interessantes!".

Mit dem neuen Spartensender will sich Hendrik Hey wohl nicht zuletzt auch ein Stück weit unabhängig machen von RTL II, wo das Wissensmagazin "Welt der Wunder" seit einigen Jahren beheimatet ist. "Jährlich tritt man dem Sender gegenüber und ist konfrontiert mit der Frage: Geht's noch billiger?", so Hey vor zwei Jahren gegenüber "werben & verkaufen". "Wir sind bereits am unteren Ende angekommen, was man vertreten kann. Gingen wir mit den Produktionskosten noch weiter runter, würde ich meine Marke demontieren." Man könne Coca-Cola beispielsweise auch nicht beliebig mit Wasser verdünnen, nur damit es in der Herstellung billiger wird.