Herr Schulz, nach 16 Jahren bei Sky haben Sie sich zum Abschied entschieden und kommentieren stattdessen ab diesem Wochenende nun bei kabel eins die ADAC GT Masters. Wie kam es eigentlich dazu?

Ich habe bereits vor zwei Jahren für Sat.1 das "Race of Champions" kommentiert und bin dabei auf eine extrem motivierte Mannschaft gestoßen, die ein Herz für den Motorsport hat. Das hat mir sehr gut gefallen. So sind dann erste Kontakte zu ProSiebenSat.1 entstanden, die auch nicht abgerissen sind. Dadurch kam im Laufe der Zeit eine Verstärkung der Gespräche zusammen – mit dem Ihnen bekannten Ausgang.

Soll es denn nun bei der ADAC-Rennserie bleiben oder ist das erst der Anfang?

Ich kann mir sehr gut vorstellen, das Engagement auszubauen. Das hängt aber maßgeblich von der Rechte-Entwicklung ab, und natürlich davon, wie sich die Verantwortlichen im Konzern die Marke "ran" vorstellen. "ran"-Sportchef Alexander Rösner blickt da durchaus weit voraus, wie gerade auch die Tennis-Übertragungen bei Sat.1 Gold zeigen. Ich bin mir sicher, dass da noch einige Pläne in der Schublade liegen. Und wenn irgendetwas dabei sein sollte, das auch in mein Portfolio passt, dann bin ich gerne dabei.

Und mit ran+ ist ja auch ein Sportsender geplant, der ja durchaus auch spannende Perspektiven bieten könnte...

Das ist ein interessantes Projekt. Klar, dass es da mit Sicherheit noch weitere Optionen geben kann.

Aber kommen wir zurück zur Gegenwart. Was reizt Sie eigentlich an den ADAC GT Masters?

Mich reizt die unglaubliche Güte der Fahrzeuge. Die Supersportwagen gefallen mir persönlich ausgesprochen gut. Aber auch die Menschen- und Sportlernähe überzeugt mich. Generell ist bei den ADAC GT Masters alles ein Stück weit natürlicher. Die Formel 1 ist schon sehr weit davon entfernt, auf dem Boden zu sein, und bewegt sich in ihrer eigenen Welt. Nun müssen wir etwas aus unseren Vorteilen machen.

Die Zuschauer müssen diese Serie ja erst mal finden...

Ich baue da auf die Bereitschaft des Senders, mehr für den Motorsport zu tun. Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe: Je besser die Mannschaft ist, die mir zuarbeitet, desto eher werden wir Erfolg haben. Ich selbst werde mein Bestes geben, um die Übertragungen nach vorne zu bringen. Mit meinen 20 Jahren Erfahrung auf dem Buckel und so manchen Befürwortern in Foren und den sozialen Medien werde ich hoffentlich meinen Anteil zum Erfolg beitragen.

Sie sagen selbst, dass Sie den Motorsport schon seit über 20 Jahren begleiten. Woher kommt eigentlich Ihr Spaß daran?

Motorsport ist ein Bazillus für mich. Das hat man wohl im Blut. Ich bin vermutlich nicht mit Muttermilch, sondern mit Benzindampf aufgewachsen. (lacht)

Vermissen Sie so gesehen trotzdem in gewisser Weise die Formel 1?

Ich vermisse die Formel 1 nicht. Von vier Rennen habe ich bisher nur ein gutes gesehen, die anderen waren mir zu künstlich auf Spannung getrimmt, allen voran wegen der Reifen-Problematik. Das hat mit Rad-an-Rad-Kämpfen momentan sehr wenig zu tun. Generell ist die Formel 1 aber dank Sebastian Vettel und Nico Rosberg aber auf jeden Fall eine tolle Sportart. Beide haben es verdient, dass man Ihnen große Beachtung schenkt.

Verfolgen Sie die Rennen derzeit eigentlich bei RTL oder Sky?

Ich habe die Rennen bei RTL angesehen und exklusiv für meinen Freundeskreis kommentiert.

Herr Schulz, vielen Dank für das Gespräch.

Mehr zum Thema