Es besitzt fast schon eine gewisse Tradition, dass sich Gewinner des Vorentscheids zum Eurovision Song Contests gegen Plagiatsvorwürfe wehren müssen. Nicht anders ergeht es in diesen Tagen auch der Band Cascada, die am vergangenen Donnerstag mit ihrem Song "Glorious" von Zuschauer, Hörern und einer Jury zum Grand Prix nach Malmö geschickt wurde. Um sicher zu gehen, wird der Norddeutsche Rundfunk die Vorwürfe nun jedoch prüfen, wie der Sender bestätigte.

"Der NDR hat bereits am Sonnabend ein musikwissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben, über dessen Ergebnisse wir informieren, sobald es uns vorliegt", sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber dem Kölner "Express" und betonte zugleich, dass die Produzenten von Cascada alle Vorwürfe zurückweisen. Der Ausgang des Verfahrens sei offen. "Jedes Jahr gibt es Versuche, den ESC und teilnehmende Künstler zu skandalisieren", so Schreiber.

Er verwies zugleich darauf, dass auch Vorjahres-Siegerin Loreen vorgeworfen wurde, ihr Lied sei unter anderem von David Guetta und Rihanna geklaut worden. Nach "Express"-Informationen wird im Laufe der Woche mit Ergebnissen der Prüfung gerechnet. Schon kurz nach Cascadas Wahl waren im Internet Vorwürfe aufgekommen, wonach "Glorious" ein Plagiat des Siegersongs "Euphoria" aus dem vergangenen Jahr sei. Ende der 90er Jahre war Sängerin Corinna May schon einmal disqualifiziert worden, weil ihr Song vom Komponisten zuvor bereits auf einem anderen Album unter anderem Namen veröffentlicht worden war.